Limes-Chor erobert das Kastell
Jahrhundertkonzert vor begeistertem Publikum
Mit einem Konzept aus Musik und Geschichte legte der Limes-Chor Holzhausen-Grebenroth einen erfolgreichen Auftritt im Limeskastell Pohl hin. Die Liedauswahl sowie die gekonnte Moderation fanden eine durchweg positive Resonanz – das Publikum belohnte die Sängerinnen und Sänger mit Standing Ovations und dem Ruf nach Zugaben.
Der Limes-Chor trat mit seinem „Jahrhundertkonzert“ vor ausverkauftem Haus im Limeskastell Pohl auf. Der Gedanke hinter dem Konzept war, die Zuhörer mit einem breiten Repertoire in den Zeitgeist der Melodien und Rhythmen zu versetzen. Mit der je eigenen Sprache und dem besonderen Ausdruck sollte die Geschichte hörbar werden. Die ausgewählten Musikstücke, insgesamt 15 Lieder, sind aus der Zeit von 1785 bis 2021. Der Zeitraum umfasst also mehr als nur ein Jahrhundert. Musikalisch stand der Abend unter Leitung von Dirigent Sebastian Koch, Kevin Haubitz begleitete am E-Piano.
Carmen Merz und Joachim Jost, die Vorsitzenden des Limes-Chors, moderierten das Konzert. Nach dem Start mit „Freude, schöner Götterfunken“ begrüßten sie Volker Diefenbach, den Bürgermeister der Gemeinde Heidenrod, Ernst Georg Peiter, den 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde Nastätten sowie Michael Schicktanz, den Bürgermeister von Holzhausen.
Zu den einzelnen Titeln erzählten sie Anekdoten und Kurioses aus dem jeweiligen Entstehungsjahr, was immer wieder zu Erstaunen und Schmunzeln führte. Als 1899 das Lied „Das macht die Berliner Luft“ entstand, hatte Deutschland gerade die Banane kennengelernt. Statt Pferd und Droschke konnte man in Berlin bereits Straßenbahn fahren und die Damen legten das Korsett ab. „Over The Rainbow“, 1939 verfasst, war ein Symbol der Sehnsucht nach der Heimat – die amerikanischen Soldaten, die im 2. Weltkrieg und danach in Europa waren, träumten sich damit nach Hause.
Im Jahr 1967, als „Happy together“ an den Start ging, wurden bereits die ersten Sendungen im Farbfernsehen ausgestrahlt und „Aktenzeichen XY ungelöst“ lief zum ersten Mal. Zwei Jahrzehnte später, 1987, schrieb Marius Müller-Westernhagen „Freiheit“ – ohne sich vorstellen zu können, dass der Mauerfall tatsächlich passieren würde. Das Lied nahm ein künstlerisches Eigenleben an, wurde zur Hymne der Wiedervereinigung und hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Den Abschluss bildete das 2021 populär gewordene Shanty „Wellerman“, in dem ein Versorgungsschiff der Seeleute besungen wird.
Zwei Besonderheiten sind noch zu nennen: Regina Enders wurde für 50 Jahre als aktive Sängerin im Sopran geehrt. Zudem übernimmt sie seit vielen Jahren zahlreiche Tätigkeiten rund um den Probenraum in Grebenroth, was ebenso gewürdigt wurde. Außerdem erhielt der Limes-Chor eine Spende von 1000 Euro für sein geplantes Kinderchor-Projekt. Holzhausens Bürgermeister Michael Schicktanz würdigte damit die Arbeit des Vereins, der als ein Teil des Gemeindelebens u. a. beim jährlichen Heimatfest aktiv ist. Mit der finanziellen Unterstützung kann der Projektchor Kindern den Zugang zu Musik und Gesang ermöglichen. Erst nach zwei Zugaben entließ das mitgerissene Publikum die Sängerinnen und Sänger sowie Dirigent Sebastian Koch und Pianist Kevin Haubitz.
Vorfreude – der Limes-Chor im Limeskastell Pohl.
Das Jahrhundertkonzert – das musikalische Highlight des Limes-Chors Holzhausen-Grebenroth im Limeskastell Pohl.
Applaus für Dirigent Sebastian Koch (links) und Pianist Kevin Haubitz.
Ehrung: Regina Enders ist bereits seit 50 Jahren aktive Sängerin, zunächst im Gemischten Chor Grebenroth und inzwischen im Limes-Chor.
Eine sehr willkommene Spende von 1000 Euro überreichte Bürgermeister Michael Schicktanz an Dr. Maike Ohlow für das Kinderchorprojekt des Limes-Chors.